Heute hab ich´s gewagt mal alleine loszuziehen. Vom Prinzip sehr einfach =) Zur Busstation laufen, die richtige Nummer raussuchen und Richtung Stadtmitte fahren, dann an der richitgen Station aussteigen und zur MRT laufen. Klingt alles ganz einfach ist es aber nicht. Denn in Singapur wird in den Bussen nicht gesagt wo man gerade ist und wie die Haltestelle heißt, man kann auch, da der Bus sooo voll ist, nicht lesen was an den Haltestellen dransteht. Man fährt also absolut intuitiv drauf los. Was für jemanden wie mich, der das erste Mal alleine in die Stadt fährt und nur den Namen der Haltestelle weiß nicht ganz so einfach ist. Aber ok. Ich hab schließlich die richtige Haltestelle gefunden. Dann ging es auf zur nächsten Herausforderung: eine MRT-Karte kaufen. Die Menschen in der Schlange hinter mir waren echt geduldig und haben nur gelächelt wie ich verzweifelt versucht habe das System des ganzen zu verstehen. Endlich die Karte gekauft und weiter geht´s in die U-Bahn. In der Stadt angekommen wird man direkt mal von 200000 kleinen Asiaten in irgendwelche Richtungen geschoben wo man vielleicht überhaupt nicht hinwill. Naja, ich bin dann einfach mal die Orchard Rd hoch und runter gelaufen und hab mir alles in Ruhe angeschaut.

Und ich hab meinen Lieblingssnack-Frühstücks-Mittagessens-usw.-Laden gefunden: Old Chang Kee. Einfach genial. Die haben kleine Snacks die einfach super lecker sind. Da bekommt man vom Fischspieß bis hin zur Kartoffeltasche alles und das auf sehr leckere asiatische Art und Weise.

Nachdem ich mich dann noch durch den Plaza Singapura durchgeschlagen habe (ein riesiges Einkaufszentrum, in dem es einfach alles gibt, auch europäische Supermärkte, wie z.B. Carrfour) bin ich dann kurzentschlossen weiter in Richtung Chinatown gefahren. WOW das haut einem einfach um. Man kommt aus der MRT Station raus und sieht nur ein Gewusel auf Menschen, kleinen Ständen und das in total winzigen Gassen. Echt krass. Nach 2-20 Mal durchatmen bin ich dann einfach mal drauf losgelaufen. Man kann sich hier echt schnell zurechtfinden wie ich feststellen musste. Dann kam noch eine Herausforderung auf mich zu: ich wollte was zu essen. Ok einfach irgendein Touri-Imbiss suchen ist doof, nicht so lecker und viel zu teuer. Also bin ich in irgendwelche kleinen Seitengässchen gelaufen und hab dort auch einen süßen kleinen Hawker (Garküchen) gefunden. Eigentlich wollte ich mir erstmal in aller Ruhe anschaun was es da so alles zu essen gibt, aber ich wurde direkt bedient und die nette Chinesin meinte nur, dass alle Gerichte vegetarisch seien. Ok schnelle Entscheidung für Nudeln und einen klassischen iced tea (schwarzer Tee, mit einer ganz dickflüssigen Milch, so ähnlich wie Kondensmilch und ganz vielen Eiswürfeln...ist einfach super lecker). Dann warten auf mein Essen. Ich hatte noch im Ohr, dass sie sowas sagte wie jaja alles vegetarisch, aber das stellte sich als Fehlinformation heraus. Mein Essen war mit Fleisch. Das einzige was mich zum Grübeln angeregt hat war die Tatsache, dass es 3 Sorten Fleisch waren, Hühnchen, Schwein und Gott weiß was das dritte war. Ich hab mich entschieden auch nicht weiter nachzufragen. Es war lecker und somit war ich glücklich. Oftmals ist es besser wenn man nicht so genau weiß was man so alles isst.

So und jetzt Bus/MRT zurück Richtung home, kurz Umziehen, denn abends war ich auf eine kleine Party zur Eröffnung des neuen Schulcampus eingeladen. Leider war das mit dem schnell heim nicht ganz so einfach. Ich habe ca. 1 Stunde an der Bushaltestelle gestanden und mit 1000 kleinen Asiaten gekämpft um endlich in den Bus zu kommen. Anschließend wollte ich mir ein Taxi nehmen um von der Bushaltestelle nach Hause zu fahren. Wieder falsch gedacht. Also bin ich dann mal gemütlich 20 Minuten Bergauf Richtung Heimat gelaufen. Ich sag euch, Sauna war scheißdreck dagegen.

So um halb 10 bin ich dann auch endlich mal bei der Party angekommen, hab die anderen Praktikanten kennengelernt, die alle bis auf mich und einen anderen an der Grundschule eingeteilt sind. Naja. War alles super nett. Hab auch noch einige Kollegen kennengelernt und gerade die Mathelehrer sind hier so lässig, super witzig. Hab mich mit den Leuten echt super verstanden.

Eine kleine Feststellung musst ich noch machen: TigerBeer, tropisches Wetter und europäische Menschen vertragen sich in Kombination nicht ganz so gut. Wow. Zu Hause angekommen hab ich mich dann noch ewig mit Julian (der Sohn der Familie) festgequatscht. War super nett noch auf der Dachterrasse zu sitzen, ein Bierchen zu trinken und über Gott und die Welt zu quatschen, während im Hintergrund das Dschungelkonzert seinen Lauf nimmt. Musik hab ich dann auch noch auf andere Art und Weise bekommen. Julian spielt in einer Band und hat mir mal ein paar Sachen vorgespielt. Echt genial. Hoffe er hat nochmal ein Konzert während ich hier bin. Metal rockt.